Wahrnehmungs-Scan

Der Wahrnehmungs-Scan von Menschen ist wie ein hochauflösendes Radar. Wenn Sie einem Menschen zum ersten Mal begegnen, wird er Sie sehr sorgfältig und minutiös durchleuchten, wie am Flughafen, wenn Sie durch einen Body-Scanner gehen. Wehe der Scanner findet etwas, das ihn irritiert oder stört. Dann sendet er sofort ein Warnsignal, aber nicht laut, sondern in aller Stille, für Außenstehende nicht wahrnehmbar. Der Mensch macht das auf gleiche Weise. Er würde das, was er wahrnimmt, nicht laut äußern und ansprechen, sondern sich unauffällig von Ihnen abwenden. Damit stünde ein Zusammenleben von Anfang an unter einem unglücklichen Stern.

Wie funktioniert dieses geheimnisvolle Radar? Wonach sucht es? Wann sendet es Warnsignale? Bei diesem Radar handelt es sich um eine Gehirnfunktion. Neurowissenschaftler gehen davon aus, dass sich das Gehirn von Menschen seit geschätzten 150.000 Jahren nicht mehr weiterentwickelt hat, weil es keinen Evolutionsdruck gibt. Das Radar der Menschen ist dementsprechend eine Uraltversion. Das heißt aber nicht, dass es unbrauchbar wäre. Im Gegenteil. Wir können davon ausgehen, dass der Mensch von der Natur mit allem ausgestattet ist, was er zu seinem Überleben und zu seiner Entwicklung benötigt. Die Natur gibt deshalb nichts Neues mehr hinzu. Der Mensch muss alles weitere selbst machen. Die Herausforderung ist, eigene innere Widersprüche zu überwinden, ein feines Empfinden für die Verwirklichung seiner besonderen Fähigkeiten zu aktivieren und sich mit anderen Menschen zu vernetzen. Dann wird er zu dem, der er sein kann.

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